In linken Kreisen genießt der Kapitalismus wenig ansehen: Ungerecht gehe es zu, wenn die meisten ganz wenig und wenige ganz viel haben, wenn manche, ohne selber einen Finger krumm zu machen, vom Kapitalertrag in Saus und Braus leben, die Mehrheit hingegen sich kaputtrackert und schauen muss, wie sie über den Monat kommt – eine einzige Ungerechtigkeit!
Was haltet ihr von diesen Auffassungen? Wir wollen euch zu Beginn des Seminars Gelegenheit geben, für eine gemeinsame Diskussion, alles auszupacken, was ihr an Urteilen über den Kapitalismus habt oder aus Debatten kennt – egal, ob vernichtend-kritisch oder irgendwie bewundernd: Hat nicht auch Marx die herrschende Ökonomie dafür gelobt, ihre Produktivkräfte so immens schnell zu entwickeln?
Anschließend wollen wir mit euch einsteigen in ein Studium der Politischen Ökonomie, wobei unser Gegenstand das ebenso verhängnisvolle, wie aufschlussreiche Verhältnis von „Arbeit und Reichtum“ im Kapitalismus sein wird:
Dabei scheint die Sache auf den ersten Blick noch klar zu sein: Die Arbeit schafft den Reichtum. Andererseits schafft die Arbeit Reichtum nicht für die Leute, die die Arbeit machen. Wer arbeitet, wird nicht reich; und die Reichen, die immer reicher werden, arbeiten nicht. Nicht-Arbeit scheint reich zu machen, Arbeit nicht.
Gleichzeitig gibt es in dieser Gesellschaft einen dauernden Ruf nach Arbeit und Sorge vor Arbeitslosigkeit. Über eine gewisse Absurdität muss man sich dabei allerdings schon hinwegsetzen:
Warum braucht überhaupt die große Mehrheit Arbeit, und auch noch so viele vollgepackte Arbeitsstunden, um leben zu können? Dass weniger Arbeit ersparte Mühe bedeutet: Warum gilt die Gleichung nicht?
Dafür wird es Material geben und eine Handreichung, um die Klärung dieser und weiterer Fragen nach dem Seminar alleine oder in der Gruppe weiter zu vertiefen.
Das Seminar beginnt Freitag Abend und endet Sonntag Nachmittag. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
Das Wochenende findet im Naturfreundehaus Bietigheim statt.
Alle Informationen zur Veranstaltung, sowie zur An- und Abreise erhaltet ihr nach eurer Anmeldung per E-Mail. Wenn ihr mit eigenem PKW anreisen möchtet, gebt dies bitte unten im Formular an. Die Veranstaltung gilt als Ersatz für das verschobene Wochenende, das ursprünglich im Februar stattgefunden hätte. Wenn ihr den Teilnahmebeitrag bereits überwiesen habt, müsst ihr euch nicht erneut anmelden.
Bitte überweist den Teilnahmebeitrag in Höhe von 30 € an:
SJD – Die Falken Baden-Württemberg
BIC: BFSWDE33STG
IBAN: DE48 6012 0500 0008 7083 00
Verwendungszweck: Kapitalismuskritik 2022
Eine Anmeldung ist nicht mehr möglich.